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"Dem Deutschen Volke"? Die ungleiche Responsivität des Bundestags

MPG-Autoren
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Elsässer,  Lea
Projekte von Gastwissenschaftlern und Postdoc-Stipendiaten, MPI for the Study of Societies, Max Planck Society;

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Zitation

Elsässer, L., Hense, S., & Schäfer, A. (2017). "Dem Deutschen Volke"? Die ungleiche Responsivität des Bundestags. Zeitschrift für Politikwissenschaft, (published online July 21). doi:10.1007/s41358-017-0097-9.


Zitierlink: https://hdl.handle.net/11858/00-001M-0000-002D-A5A9-D
Zusammenfassung
Wenn in einer Demokratie die Politik systematisch den politischen Präferenzen bestimmter sozialer Gruppen folgt, wohingegen die anderer missachtet werden, wird der Grundsatz politischer Gleichheit beschädigt. Die neue Responsivitätsforschung untersucht, ob politische Entscheidungen mit dem Willen der Bürger_innen übereinstimmen und wenn ja, wessen Meinungen umgesetzt werden. Dabei zeigt sich in den USA eine deutlich selektive Responsivität der Politik zulasten der Armen. Wir untersuchen erstmals, ob in Deutschland ähnliche Muster in der politischen Responsivität wie in den USA festzustellen sind. Dazu werten wir 252 in den DeutschlandTrend-Umfragen gestellte Sachfragen für den Zeitraum von 1998 bis 2013 aus. Die Fragen beziehen sich auf zum Zeitpunkt der Erhebung diskutierte Politikänderungen und Reformen aus einem breiten Spektrum politisch relevanter Themen. Die Auswertung dieser Daten zeigt einen deutlichen Zusammenhang zwischen den getroffenen politischen Entscheidungen und den Einstellungen von Personen mit höherem Einkommen, aber keinen oder sogar einen negativen Zusammenhang für die Einkommensschwachen. In Deutschland zeigt sich somit eine ähnliche Schieflage politischer Repräsentation wie in den USA, obwohl sich die beiden Staaten in ihren institutionellen Voraussetzungen stark unterscheiden. Vor diesem Hintergrund diskutieren wir abschließend mögliche Erklärungsmechanismen ungleicher Responsivität.
Democratic systems face a steady tension between formal political equality and actual inequalities of their citizens. If disadvantaged groups cannot hope that their interests will have an equal chance to prevail against those of more privileged groups in society, a key principle of democracy is violated. New studies on political responsiveness analyze whether or not decisions confirm to the citizens’ will and if so, whose preferences prevails. A number of studies focusing on the United States have found a pattern of selective responsiveness, in which the interests of the poor and median income groups are mostly ignored. In this article, we ask whether similar patterns are discernible in Germany. We analyze an original dataset of 252 detailed survey questions posed between 1998 and 2013. The questions deal with specific political decisions debated at the time and cover a broad range of politically relevant topics. Our results show a notable association between political decisions and the opinions of the rich, but none or even a negative association for the poor. Representational inequality in Germany thus resembles the findings for the US case, despite its very different institutional setting. Against this background, we conclude by discussing potential mechanisms of unequal responsiveness.