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Systematisch verzerrte Entscheidungen? Die Responsivität der deutschen Politik von 1998 bis 2015: Endbericht

MPS-Authors
/persons/resource/persons135655

Elsässer,  Lea
Institutioneller Wandel im gegenwärtigen Kapitalismus, MPI for the Study of Societies, Max Planck Society;
Universität Osnabrück, Germany;

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Citation

Elsässer, L., Hense, S., & Schäfer, A.(2016). Systematisch verzerrte Entscheidungen? Die Responsivität der deutschen Politik von 1998 bis 2015: Endbericht. Bonn: Bundesministerium für Arbeit und Soziales.


Cite as: https://hdl.handle.net/11858/00-001M-0000-002C-2BE7-A
Abstract
Demokratie ist ein Verfahren, umstrittene Fragen auf eine Weise zu entscheiden, die auch den Unterlegenen als legitim erscheint. Niemand kann dabei erwarten, dass die eigene Meinung stets umgesetzt wird. Wenn allerdings die Politik systematisch den politischen Präferenzen bestimmter sozialer Gruppen folgt, wohingegen die anderer missachtet werden, wird der Grundsatz politischer Gleichheit beschädigt. Die neue Responsivitätsforschung untersucht, ob politische Entscheidungen mit dem Willen der Bürger_innen übereinstimmen und wenn ja, wessen Meinungen umgesetzt werden. Dabei zeigt sich in den USA eine deutlich selektive Responsivität der Politik zulasten der Armen. In diesem Forschungsbericht untersuchen wir erstmals, ob in Deutschland ähnliche Muster in der politischen Responsivität wie in den USA festzustellen sind. Dazu werten wir 252 in den DeutschlandTrend-Umfragen gestellte Sachfragen für den Zeitraum von 1998 bis 2013 aus. Die Fragen beziehen sich auf zum Zeitpunkt der Erhebung diskutierte Politikänderungen. Für jede dieser Sachfragen ermitteln wir, welcher Anteil der Befragten ihnen zustimmt. Dabei unterteilen wir die Befragten nach Einkommen, Beruf, Bildung, Alter, Geschlecht und Region. In der von uns erstellten Datenbank „Responsiveness and Public Opinion in Germany (ResPOG)“ kodieren wir außerdem, zu welchem Politikfeld eine Frage zählt und ob es innerhalb von zwei oder vier Jahren nach der Umfrage zu einer Politikänderung gekommen ist. Die Auswertung dieser Daten zeigt einen deutlichen Zusammenhang zwischen den getroffenen politischen Entscheidungen und den Einstellungen der Bessergestellten, aber keinen oder sogar einen negativen Zusammenhang für die Einkommensschwachen.
Democracy is a procedure to legitimate contested decisions even to those who opposed them. No one can expect to get his or her way in each and every decision. If, however, political decisions systematically reflect the political preferences of some groups but not of others, the principle of political equality is harmed. New studies on political responsiveness analyze whether or not decisions confirm to the citizens’ will and if so, whose will prevails. For the United States, a number of studies have found a pattern of selective responsiveness, in which the interests of the poor are all but ignored. In this report, we ask whether similar patterns are discernible in Germany. We analyze 252 detailed survey questions posed between 1998 and 2013. These questions deal with specific political decisions debated at the time. For each of those we first calculate the degree of support within different social groups. Respondents were grouped according to measures such as income, occupation, education, gender, region and age. Our database “Responsiveness and Public Opinion in Germany (ResPOG)” also includes information on the policy domain of a question and whether or not the specific policy change dealt with in the question was enacted within the next two or four years. Our results show a notable association between political decisions and the opinions of the better-off but none or even a negative association for the poor.