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Bericht

Politische Steuerungsfähigkeit in intermediären Systemen am Beispiel der Forschungsförderung

MPG-Autoren
/persons/resource/persons41143

Braun,  Dietmar
Projekte von Gastwissenschaftlern und Postdoc-Stipendiaten, MPI for the Study of Societies, Max Planck Society;

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Zitation

Braun, D.(1993). Politische Steuerungsfähigkeit in intermediären Systemen am Beispiel der Forschungsförderung. Köln: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung.


Zitierlink: https://hdl.handle.net/11858/00-001M-0000-0012-5A8A-8
Zusammenfassung
Die Analyse von Entscheidungssystemen, die Politik und private Träger miteinander vernetzen, gehört heute in der Politikwissenschaft zu den wichtigen, aber immer noch relativ unverstandenen Forschungsgebieten. In diesem Artikel wird versucht, anhand von intermediären Systemen in der Forschungspolitik (USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland) der Frage nachzugehen, ob die Abwicklung forschungspolitischer Ziele über ausgelagerte Träger die politische Steuerungsfähigkeit optimieren oder beeinträchtigen kann. Die Leistungen solcher intermediärer Systeme, so wird argumentiert, sind aus der Sicht der Politik ambivalent: Einerseits vermögen intermediäre forschungspolitische Träger wissenschaftliche Experten in die Bearbeitung globaler politischer Zielvorstellungen einzubinden und werden so gesellschaftliche Potentiale besser genutzt. Andererseits entstehen durch die Delegation politischer Aufgaben an Zwischenträger eigendynamische Tendenzen, die Adressaten und intermediären Organisationen zu einer Anspruchsgemeinschaft verhelfen. Diese tendiert dazu, politische Ziele zunehmend zu vernachlässigen. Ein verbesserter Zugang zum Wissenschaftssystem bei gleichzeitigem Verlust an Definitionsmacht oder die Schließung des Wissenschaftssystems bei gleichzeitigem Gewinn an Formulierungskompetenz sind die beiden Spannungspole, zwischen denen sich die Akteure in intermediären Systeme der Forschungspolitik bewegen. Den intermediären Organisationen obliegt es, ein Spannungsgleichgewicht zu finden, das sowohl wissenschaftliche wie politische Interessen befriedigt.
Though institutionalized interaction and decision-making between political and private actors are of particular relevance to success or failure of policy-making, theory-building in this complex field is still in its infancy. I endeavour in this article to find out whether research policy-makers may profit from a delegation of research policies to external agencies which operate at the intermediary level between politics and science. By analyzing the intermediary systems in research policies in the USA, Great Britain, France and Germany, it is stipulated that the institutionalization of research policies in intermediary agencies renders ambiguous results for policy-makers. On the one hand, intermediary agencies are capable of integrating scientific experts into the formulation and implementation of research policies thereby enhancing the information flow to the political system. On the other hand, self-dynamic processes arise which tend to establish a closeknit interest community between intermediary agencies and the addressees of research policies. This often results in the tendency to neglect political goals. Intermediary decision-systems in research policies seem, therefore, to facilitate the access of policy-makers to the scientific system while giving up a substantial part of formulating powers in research policies. lt is the task of intermediary agencies to search for the equilibrium point that may satisfy both political and scientific interests.