English
 
Help Privacy Policy Disclaimer
  Advanced SearchBrowse

Item

ITEM ACTIONSEXPORT

Released

Report

Das Internet und die Transformation der Musikindustrie: Rekonstruktion und Erklärung eines unkontrollierten sektoralen Wandels

MPS-Authors
/persons/resource/persons41163

Dolata,  Ulrich
Wissenschaft, Technik und Innovationssysteme, MPI for the Study of Societies, Max Planck Society;

Fulltext (restricted access)
There are currently no full texts shared for your IP range.
Fulltext (public)

mpifg_dp08-7.pdf
(Any fulltext), 2MB

Supplementary Material (public)
There is no public supplementary material available
Citation

Dolata, U.(2008). Das Internet und die Transformation der Musikindustrie: Rekonstruktion und Erklärung eines unkontrollierten sektoralen Wandels. Köln: Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung.


Cite as: https://hdl.handle.net/11858/00-001M-0000-0012-46C8-E
Abstract
Die Musikindustrie befindet sich seit Ende der 1990er-Jahre in einer tiefen und anhaltenden Restrukturierungskrise, die maßgeblich durch ein neues Set an Technologien – Digitalisierung, Datenkomprimierung und das Internet – angestoßen worden ist. In diesem Aufsatz werden die Wirkungen dieser neuen technologischen Konstellation auf die sozioökonomischen Strukturen und Institutionen des Sektors sowie auf die Handlungsorientierungen seiner Kernakteure untersucht. Die Rekonstruktion des technikgetriebenen Wandels der Musikindustrie zeigt, dass die wesentlichen Impulse der Restrukturierung von den Rändern des Sektors beziehungsweise von sektorexternen Akteuren ausgingen – und nicht von den etablierten Musikkonzernen. Diese haben die neuen technologischen Herausforderungen sehr zögerlich aufgenommen, darauf zunächst vor allem mit Blockadehaltungen und Eindämmungsstrategien reagiert und erst vor dem Hintergrund eines massiven und unabweisbaren Veränderungsdrucks damit begonnen, sich strategisch neu zu positionieren. Die geringe Antizipations- und Adaptionsfähigkeit der zentralen Akteure der Musikindustrie wird aus dem Zusammenspiel mehrerer Faktoren erklärt. Neben (1.) generellen Schwierigkeiten der Antizipation grundlegend neuer technologischer Möglichkeiten und (2.) aufwendigen Prozessen der Etablierung neuer, zu ihnen passender institutioneller Rahmenbedingungen haben (3.) der technologische Konservatismus und (4.) die oligopolistische Struktur des Sektors zusammen mit (5.) den hierarchischen Organisationsstrukturen seiner führenden Unternehmen einen vom Kern des Sektors ausgehenden und durch ihn kontrollierten Wandel blockiert. Since the late 1990s, the music business has been experiencing a period of crisis. A new set of technologies – digitization, data compression and the Internet - has forced significant changes on the industry. This paper analyzes the repercussions of this new technological constellation on the socioeconomic structures and institutions of the sector to show that the constitutive impulses for restructuring came from the fringes of the industry and from external actors. Established companies in the music business were hesitant to meet these new technological challenges. They initially reacted with blockades and containment strategies, and only repositioned themselves strategically when the pressure to change grew massive and unavoidable. This paper argues that there were several factors in play that thwarted the ability to anticipate and adapt to these technological, organizational and institutional challenges. These include (1) general difficulties in anticipating the socioeconomic impact of fundamentally new technological opportunities; (2) the complex and time-consuming process of establishing a new techno-institutional match; (3) the sector's technological conservatism and (4) oligopolistic structure along with (5) the structural hierarchy in companies at the center. Taken together, these factors prevented the established core players from effecting a controlled transformation of the sector.