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Ein Reliktvorkommen der europäischen Sumpfschildkröte (Emys orbicularis (L.)) im Schlitzerland

MPS-Authors
/persons/resource/persons56699

Gümbel,  Dietrich
Limnological River Station Schlitz, Max Planck Institute for Limnology, Max Planck Institute for Evolutionary Biology, Max Planck Society;

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Citation

Gümbel, D. (1975). Ein Reliktvorkommen der europäischen Sumpfschildkröte (Emys orbicularis (L.)) im Schlitzerland. Beiträge zur Naturkunde in Osthessen, 9/10, 129-138.


Cite as: https://hdl.handle.net/11858/00-001M-0000-000F-CD7E-E
Abstract
Zusammenfassung Im Juli 1974 wurden in bzw. in der Nähe des Naturschutzgebietes Breitecke an der Fulda zwei Schildkröten aufgegriffen, die von mir als Emys orbicularis (L.), und zwar ein Weibchen und ein Männchen bestimmt werden konnten. Bei Nachforschungen über weitere Funde von Schildkröten seit Anfang der dreißiger Jahre dieses Jahrhunderts wurden mir weitere 18 Exemplare gemeldet, die aller Wahrscheinlichkeit nach der gleichen Art zugeordnet werden müssen. Die Mutmaßung, daß es sich bei diesen 20 Tieren hauptsächlich um Exemplare handelt, die vom Tierhandel ausgesetzt oder aus Privathaltungen entlaufen seien, ist angesichts der Häufigkeit des Vorkommens im ländlichen und dünn besiedelten Schlitzerland äußerst unwahrscheinlich. Eine von H. POENICKE (1961) angenommene Aussetzung um 1850 konnte bei Nachprüfung der Quellen für diese Behauptung durch mich nicht bestätigt werden. Vielmehr ist die Wahrscheinlichkeit äußerst groß, daß es sich beim Fuldaabschnitt „Breitecke" im Schlitzerland zwischen Hutzdorf und Üllershausen um ein natürliches Restvorkommen der Europäischen Sumpfschildkröte (Emys orbicularis (L.)) handelt, das damit das einzige geschlossene natürliche Verbreitungsgebiet für diese Art in Deutschland westlich der Elbe wäre. Dafür spricht auch die Ausfärbung der gefundenen Tiere, die - wie die der in der Mark Brandenburg einheimischen Tiere - fast einheitlich schwarz ist. Um die Population dieser seltenen Tiere zu schützen, sollte alles getan werden, um die Trassenführung der geplanten DB-Schnellbahnstrecke Hannover-Gemünden durch die Breitecke zu verhindern. Außerdem sollte hier ein totales Verbot einer landwirtschaftlichen Nutzung ergehen; schließlich sollte der zu schützende Bereich über die Niederterrassenkante der Fulda-Aue auf der Fraurombacher Seite ausgedehnt werden.