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Zeitschriftenartikel

Wer A sagt, muss auch B sagen: Wie anfängliche moralische Rechtfertigungen durch argumentativen Zwang wirtschaftliches Handeln beeinflussen

MPG-Autoren
/persons/resource/persons41294

Schröder,  Martin Georg
Institutioneller Wandel im gegenwärtigen Kapitalismus, MPI for the Study of Societies, Max Planck Society;

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Zitation

Schröder, M. G. (2011). Wer A sagt, muss auch B sagen: Wie anfängliche moralische Rechtfertigungen durch argumentativen Zwang wirtschaftliches Handeln beeinflussen. Soziale Welt, 62(4), 333-349.


Zitierlink: https://hdl.handle.net/11858/00-001M-0000-000F-9DD6-E
Zusammenfassung
Verhalten sich Menschen moralisch, weil sie sich moralisch verhalten wollen oder weil sie dazu gezwungen werden? Diese Frage ist nicht zu beantworten, da die wahren Motive von Menschen, so es sie denn gibt, wissenschaftlicher Analyse nicht zugänglich sind. Deswegen entwickelt dieser Artikel aus heuristischen Fallstudien den Mechanismus "argumentativen Zwangs", welcher dieses Problem umgeht. Demnach rechtfertigen Akteure ihr Handeln mit gesellschaftlich akzeptierten Werten und Interessen, anfangs mnöglicherweise nur pro forma, um gesellschaftlichen Ansprüchen entgegenzukommen. Doch diese Legitimationen entwickeln eine Eigendynamik. Denn anfangs möglicherweise nur taktisch gemachte Versprechungen, die das eigene Handeln gegen gesellschaftliche Kritik immunisieren sollen, können genutzt werden, um Akteue später darauf festzunageln, insofern diese ihren vorherigen Versprechungen öfffentlich nicht mehr widersprechen können. Eine erste Fallstudie illustriert diese Beeinflussung durch moralische Argumente. Eine zweite Fallstudie zeigt, dass es Kosten verursacht, sich nicht mit moralischen Argumenten zu rechtfertigen, da somit indirekter argumentativer Zwang entsteht. Der hier entwickelte Mechanismus argumentativen Zwangs zeigt, wie Gewerkschaften und Betriebsräte Unternehmen beeinflussen können, über die sie formell kaum Macht haben.