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Zusammenfassung:
Transkranielle Magnetstimulation (TMS) über dem Hinterkopf kann die Wahrnehmung von
Phosphenen hervorrufen. Sie erscheinen als kurz aufblitzende, grau-weisse Linien, Seg-mente
oder wolkenhafte Gebilde. Bei unveränderter Spulenposition sind Ort und Erschei-nungsform
recht konstant, so dass Versuchspersonen sie zeichnen können. Sie erscheinen hauptsächlich im
unteren Gesichtsfeld, uni- oder bilateral, mit einer lateralen Ausdehnung von 1-5° und bevorzugt
an parafovealen Orten zwischen 1° und 20° Exzentrizität. Bei stärkerer Stimulationsintensität
wird die Fovea mit einbezogen. Um den potentiellen Stimulationsort zu charakterisieren, wurde
mittels fMRT eine individuelle kortikale Karte der Retinotopie, mit Exzentrizität und
Polarwinkel erstellt. Eine stereotaktische Positionierungsanlage ermöglicht die Projektion der
TMS-Stimulations-Orte direkt in das individuelle anatomische und funktio-nelle MR-Bild. Es
zeigt sich, dass sich Phosphene sowohl mit Spulenpositionen über V1 als auch über V2 und V3
auslösen lassen. Selten folgt der subjektive Ort des Phosphenes der in der fMRT gemessenen
retinotopen Karte. Wahrscheinlich werden, unabhängig von der Spulenposition, Phosphene
immer in V1 generiert.