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Abstract:
Die Probleme bei der Impfstoffproduktion gegen das neue pandemische H1N1 Influenza Virus im letzten Jahr haben die Notwendigkeit verdeutlicht, die Ausbeute zellkulturbasierter Prozesse zur Influenza Impfstoffproduktion weiter zu verbessern. In vivo stellt das Interferonsystem (IFN) der Wirtszellen einen gut charakterisierten limitierenden Faktor für die Influenzareplikation dar. Dessen Einfluss auf die Virusausbeute von kontinuierlichen Zelllinien im Bioprozess ist jedoch nicht bekannt. Eine Aktivierung der Interferon-Antwort, sowie die daraus resultierende Induktion des antiviralen Status wurde für eine zur Virusproduktion verwendete Madin-Darby canine kidney (MDCK) Zelle beobachtet. Durch Überexpression viraler IFN-Antagonisten konnte diese IFN-Antwort um 90 % reduziert werden, jedoch zeigte das keinen Einfluss auf die Virusausbeute. Eine starke Stimulation des antiviralen Status durch IFN führte zwar zu einer Verlangsamung der Virusreplikation, beeinflusste jedoch ebenfalls nicht den finalen Virustiter. In Minireplikon-Assays zeigte sich, dass im Gegensatz zu ihren humanen und murinen Homologen canine Mx-Proteine keine antivirale Aktivität gegen Influenzaviren besitzen. Zusammenfassend haben die zelleigenen Virusabwehrmechanismen in der MDCK zellkulturbasierten Virusproduktion nur geringe Relevanz für die Virusausbeute. Dies kann auch ein Faktor sein, der MDCK Zellen als optimalen Produzenten für Influenza-Vakzine auszeichnet.