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Zeitschriftenartikel

Wer kennt wen und was geht ab? Ein netzwerkanalytischer Blick auf die Rolle delinquenter Peers im Rahmen der Situational Action Theory

MPG-Autoren
/persons/resource/persons212165

Gerstner,  Dominik
Criminology, Max Planck Institute for Foreign and International Criminal Law, Max Planck Society;

/persons/resource/persons212286

Oberwittler,  Dietrich
Criminology, Max Planck Institute for Foreign and International Criminal Law, Max Planck Society;

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Zitation

Gerstner, D., & Oberwittler, D. (2015). Wer kennt wen und was geht ab? Ein netzwerkanalytischer Blick auf die Rolle delinquenter Peers im Rahmen der Situational Action Theory. Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform, 98(3), 204-226. doi:10.1515/mks-2015-980304.


Zitierlink: https://hdl.handle.net/11858/00-001M-0000-002E-3AAB-3
Zusammenfassung
Eine der zentralen Annahmen der Forschung zur Jugenddelinquenz ist, dass Jugendliche besondersdann
Straftaten begehen, wenn sie sich in Begleitung anderer Jugendlicher und fernab der Aufsicht durch
Erwachsene befinden. Belege hierfür finden sich auch in neueren Studien, die auf dem Theoriegerüst
der »Situational Action Theory« (SAT) aufbauen. Die SAT nimmt an, dass während gemeinsamer Frei-
zeit mit zur Delinquenz neigenden Freunden Tatgelegenheiten und Risiken verstärkt werden – dies je-
doch in Abhängigkeit individuell sehr unterschiedlicher devianter Neigungen. Die Delinquenz von
Freunden ist in empirischen Untersuchungen besonders schwer zu messen, und in der aktuellen For-
schung finden sich hierzu interessante Ansätze. Verlässt man sich, wie traditionell üblich, auf Angaben,
die Befragte über ihre Freunde machen (indirekte Messung), so wird die eigene Delinquenz häufig auf
die Delinquenz der Freunde projiziert und damit der Zusammenhang zwischen eigener Delinquenz und
der der Freunde überschätzt. Eine Alternative stellt die direkte Messung der Delinquenz der Freunde
dar, die in der Regel ein realistischeres Bild wiedergibt. Dabei sind die Freunde über Netzwerkdaten mit
den Befragten verbunden und geben selbst Auskunft über ihr Verhalten.
In unserer Untersuchung vergleichen wir anhand neuer Daten einer Schulbefragung die direkte und
indirekte Messung der Delinquenz der Freunde im Hinblick auf ihre Rolle bei der Erklärung von De-
linquenz im Rahmen der SAT. Es zeigt sich, dass die indirekte Messung den Einfluss von Situationen und
Gelegenheiten verdeckt. So zählt in multivariaten Modellen für die Vorhersage der eigenen Delinquenz
lediglich, welche persönlichen Neigungen und welche Freunde Jugendliche haben. Bei einer direkten
Messung zählt darüber hinaus auch, ob man mit diesen Freunden einen risikoreichen Freizeitstil teilt.