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Zusammenfassung:
Zunehmend setzt sich die Erkenntnis durch, daß die Zerstörung der Umwelt in den Entwicklungsländern weiter fortgeschritten ist als in den Industrienationen. Während sich die Strafrechtswissenschaft in der entwickelten Welt an der Suche nach sozialen Steuerungsmöglichkeiten zur Bekämpfung dieser Problematik beteiligt, erfüllt sie diese Aufgabe in den schwarzafrikanischen Ländern nicht einmal ansatzweise. Dies fällt um so schwerer ins Gewicht, als das Strafrecht dort das wichtigste staatliche Steuerungsinstrument darstellt.
Ziel der vorliegenden Untersuchung ist eine Antwort auf die Frage nach Bedeutung und Möglichkeiten des Strafrechts als Mittel zum Umweltschutz in Schwarzafrika. In einer Einzelfallstudie für Kenia werden die in diesem Teil der Welt existierenden Umweltprobleme und die zu ihrer Bekämpfung geeigneten Strafvorschriften identifiziert. Der Bestandsaufnahme folgt eine Analyse der Umweltkriminalität anhand empirischer Befunde. Während einer siebenmonatigen Feldforschung in Kenia wurden das zahlenmäßige Aufkommen der Umweltdelinquenz ermittelt und in einer qualitativen Untersuchung Erscheinungsformen und Ursachen dieser Kriminalitätsformen sowie Einsatz und Wirkungen der einschlägigen Bestimmungen erfaßt. Vor dem Hintergrund einer Analyse von Struktur und Funktionsbedingungen der umweltschützenden Strafnormen geben die Ergebnisse Aufschluß über Bedeutung, Effizienz, Möglichkeiten und Grenzen dieser Vorschriften. Im letzten Teil der Arbeit zeigt der Autor, daß die für Kenia ermittelten Fakten - trotz aller nationaler Besonderheiten - für die schwarzafrikanischen Länder generell gelten.