Deutsch
 
Hilfe Datenschutzhinweis Impressum
  DetailsucheBrowse

Datensatz

 
 
DownloadE-Mail
  Grundlagenforschung. Zur Historisierung eines wissenschaftspolitischen Ordnungsprinzips am Beispiel der Max-Planck-Gesellschaft (1945–1970)

Sachse, C. (2014). Grundlagenforschung. Zur Historisierung eines wissenschaftspolitischen Ordnungsprinzips am Beispiel der Max-Planck-Gesellschaft (1945–1970). Berlin: Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte.

Item is

Dateien

einblenden: Dateien
ausblenden: Dateien
:
Preprint_0455.pdf (Preprint), 357KB
 
Datei-Permalink:
-
Name:
Preprint_0455.pdf
Beschreibung:
-
OA-Status:
Sichtbarkeit:
Privat
MIME-Typ / Prüfsumme:
application/pdf
Technische Metadaten:
Copyright Datum:
-
Copyright Info:
-
Lizenz:
-

Externe Referenzen

einblenden:

Urheber

einblenden:
ausblenden:
 Urheber:
Sachse, Carola1, Autor           
Affiliations:
1Department Structural Changes in Systems of Knowledge, Max Planck Institute for the History of Science, Max Planck Society, ou_2266695              

Inhalt

einblenden:
ausblenden:
Schlagwörter: -
 Zusammenfassung: The Max Planck Society (MPG) has presented itself since its reestablishment in 1948 as a refuge for basic research in the Federal German Republic. This programmatic claim developed under the political conditions of the middle 1940s, during which the end of the Second World War overlapped with the beginning of the Cold War and the western part of the subjugated “Third Reich” very quickly was drawn in as the inevitable junior partner of the western alliance. Within an American-dominated discourse, what had up until then been a hybrid concept changed into a dichotomous one: basic research was described as being clearly distinguishable from applied research, that is, as not immediately relevant for politics, economics, or the military. It was moreover elevated to a symbol of freedom, created by the western democracies to use against the totalitarian Stalinist opponent. With this semantic charge, the concept of basic research forged during the Cold War did three things for the MPG: as far as dealing with the past was concerned, it helped obscure the hybrid character of research, which the Kaiser Wilhelm Society had demonstrated as part of the NS-regime, especially in armaments research. With regard to contemporary politics, during the immediate postwar period it helped legitimate the organizational integrity of the MPG, its institutional independence, and the scientific autonomy of its members. For the future, the commitment to basic research remained a constantly renewing, yet diffuse mission. Debates about closing, reforming, or reestablishing Max Planck institutes show that the research plans were supposed to satisfy the claims about “basic research,” but also that this yardstick could never be calibrated in a binding way. Basic research served as a vague yet undisputed parameter for strategic scientific decisions within the MPG and its positioning in the scientific system of the Federal Republic.
 Zusammenfassung: Die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) präsentiert sich seit ihrer Umgründung 1948 als Hort der Grundlagenforschung in der Bundesrepublik. Dieser programmatische Anspruch bildete sich unter den politischen Bedingungen der mittleren 1940er Jahre heraus, in denen sich das Ende des Zweiten Weltkriegs mit dem Beginn des Kalten Krieges überlappte und der westliche Teil des unterworfenen „Dritten Reiches“ schon bald als unvermeidlicher Juniorpartner des westlichen Bündnisses herangezogen werden sollte. Unter US-amerikanischer Diskurshoheit wandelte sich ein bis dahin hybrides in ein dichotomes Konzept: Grundlagenforschung wurde als klar von angewandter Forschung abgrenzbar, nämlich politisch, ökonomisch oder militärisch nicht unmittelbar relevant beschrieben. Sie wurde darüber hinaus zum Symbol der Freiheit erhoben, für die die westlichen Demokratien gegen den totalitären stalinistischen Gegner einstanden. Mit dieser semantischen Aufladung leistete der im Kalten Krieg geschmiedete Begriff von Grundlagenforschung für die MPG ein Dreifaches: Vergangenheitspolitisch half er den Charakter jener hybriden Forschungen zu verwischen, mit denen sich die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft als Teil des NS-Regimes besonders in der Rüstungsforschung bewiesen hatte. Gegenwartspolitisch trug er in der unmittelbaren Nachkriegszeit dazu bei, die organisatorische Integrität der MPG, ihre institutionelle Unabhängigkeit und die wissenschaftliche Autonomie ihrer Mitglieder zu behaupten. Zukunftspolitisch blieb die Verpflichtung auf Grundlagenforschung ein sich stets erneuernder, aber diffuser Auftrag. Debatten um Schließung, Umgestaltung oder Neugründung von Max-Planck-Instituten zeigen, dass die Forschungspläne zwar dem Anspruch auf „Grundlagenforschung“ genügen sollten, dass aber diese Messlatte nie verbindlich kalibriert werden konnte. Grundlagenforschung fungierte als ebenso unbestimmter wie unangefochtener Parameter für wissenschaftsstrategische Entscheidungen innerhalb der MPG und ihre Positionierung im bundesrepublikanischen Wissenschaftssystem.

Details

einblenden:
ausblenden:
Sprache(n): deu - German
 Datum: 2014
 Publikationsstatus: Erschienen
 Seiten: 29 S.
 Ort, Verlag, Ausgabe: Berlin : Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte
 Inhaltsverzeichnis: -
 Art der Begutachtung: -
 Identifikatoren: Anderer: MPIWG: MPG Preprint 455
eSciDoc: alt_escidoc:684428
 Art des Abschluß: -

Veranstaltung

einblenden:

Entscheidung

einblenden:

Projektinformation

einblenden:

Quelle 1

einblenden:
ausblenden:
Titel: Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte : Preprint
Genre der Quelle: Reihe
 Urheber:
Affiliations:
Ort, Verlag, Ausgabe: -
Seiten: - Band / Heft: 455 Artikelnummer: - Start- / Endseite: - Identifikator: -